1. Januar 2012

Big Apple I

Nach Weihnachten kommen ja immer diese paar Tage, an denen man nichts zu tun weiß und auf Sylvester wartet. Warum also nicht mal schnell nach New York City fahren?
Okay, es war etwas sehr spontan und der 26. ist zwar kein richtiger Feiertag, aber auch kein richtiger Arbeitstag und so kam es dass wir uns nach einigen beinahe Fehl-Buchungen am Montag um kurz vor 8 auf den Weg machten um dann gegen 17 Uhr in NYC anzukommen.
Obwohl uns ein paar Leute leicht davon abrieten, nahmen wir ein Hostel in Brooklyn (die meisten anderen waren entweder schon ausgebucht oder sehr teuer). Die Gegend sah ein bisschen nach altem Industrie-/Gewerbegebiet aus, aber die Anbindung mit der "Subway" war ziemlich gut und nachts waren die Straßen gut ausgeleuchtet und auch überall ein paar Leute unterwegs, so dass sie eigentlich keinen zu unsicheren Eindruck erweckt hat.


Abends ging es dann noch ein bisschen durch die Manhattan, lichttechnisch war es aber natürlich schon späte Nacht. Die Subway ist echt eine tolle Sache, die Züge fahren alle paar Minuten, die Fahrten sind glaube ich nicht viel teurer als in Boston (wir haben eine Wochenkarte für $29 gekauft) und die meisten Züge haben auch irgendeine Art von Anzeige der Haltestellen, für den Fall dass man die Durchsagen mal nicht verstanden hat. Es kam aber auch bei fast bei jeder Fahrt jemand vorbei, um um Geld zu bitten, wodurch einem die soziale Kluft der Stadt sehr schnell bewusst wird.
Aber wir sind ja Touristen und wollen unsere bunte Besuchswelt nicht mit trüben Gedanken beschweren, deshalb schnell raus und quer durch die Stadt laufen. Vorbei kamen wir unter anderem am neuen WTC in Weihnachtsbeleuchtung und an der Wall Street (wo alles mögliche trotz oder aufgrund der kürzlich aufgelösten Proteste mit Barrikaden versperrt war).




Danach ging es an die Südspitze, um ein bisschen aufs Meer und Richtung Freiheitsstatue zu schauen. An dem Ende, an dem wir uns aufhielten befand sich allerdings nur ein kleiner schlecht beleuchteter Park, der zu der Uhrzeit schon nicht mehr besucht war und so konnte man überall den Ratten zusehen, wie sie durch die Gegend huschten. Das Highlight war die Ratte die aus dem Mülleimer geklettert und gerannt kam, nachdem Vicky nichtsahnend ein Taschentuch entsorgt hatte.
Anschließend ging es dann Richtung Midtown zu Times Square, Rockefeller Center und wer weiß was noch allem.



Times Square ist tatsächlich so hell beleuchtet, dass man teilweise denken könnte es wäre Tag und gleichzeitig sind auch nachts so viele Leute unterwegs wie nicht einmal am Wochenende in der Breiten Gasse. Neben den üblichen Läden gibt es hier auch einige Kuriositäten, unter andere M&M's World; ein Laden der nur M&M's franchise verkauft, wo sich aber dennoch um 22 Uhr eine Schlange vor dem Laden bildet, weil so viele Leute hinein wollen. In jeder normalen Stadt würde so ein Laden innerhalb kürzester Zeit pleite gehen. Auch gab es einen Toys-R-Us mit kleinem Riesenrad im Laden, weil - warum nicht? Auch hier war es brechend voll, so dass wir uns nur kurz im Eingangsbereich aufhielten und was ich richtig komisch fand: es waren unzählige Leute mit ihren kleinen Kindern unterwegs, mitten in der Nacht.


Als nächstes sollte es dann zum Rockefeller Center gehen, wegen des hochgelobten Weihnachtsbaums. Zufällig kamen wir dann an (einem Gebäude an das ich mich nicht mehr erinnere und) der Radio City Music Hall vorbei, die auch einen beleuchteten halben Baum zur Schau stellte.



Der Baum am Rockefeller war letztlich eine Enttäuschung. Ich habe ja erwartet, dass er viel Beleuchtung trägt, aber dass man kaum mehr grün sieht und er noch dazu auch nicht sonderlich groß ist und eine eher runde Form hat - ich hatte mehr erwartet. Nicht so sehr erwartet, obwohl ja eigentlich vorhersehbar hatte ich wieder einmal die Menschenmassen, die sich dort versammelten, um...den Weihnachtsbaum zu bestaunen? Ich weiß nicht was alle dort wollten, auf der Eisfläche waren nicht zu viele Leute (obwohl diese aufgrund ihrer Winzigkeit natürlich auch schon zu voll zum normalen Schlittschuhfahren war) aber alle standen dort herum.



Rockefeller Center selbst ist, wie die meisten bekannten Gebäude in NY, schon recht beeindruckend, wenn auch meiner Meinung nach nicht besonders schön.
Eine Ecke weiter gab es dann noch eine "Lightshow" an einem Haus zu sehen, man kennt das ja mittlerweile aus vielen Videos, wo das ganze Gebäude bestrahlt wird und dann Effekte erzeugt werden, als würden sich Hauselemente verschieben oder ähnliches. Nunja, hier war das ganze eine schlechte Werbung, man durfte 13 Minuten warten um eine zweiminütige Show zu sehen, in der Schneeflocken herunterrießeln. Die einzigen Effekte mit der Hausfasade kamen kurz zu Beginn und am Ende und noch dazu war die ganze Straße natürlich so überbelichtet, dass man die Projektion kaum sah. Wer sich das ganze antun will (Video nicht von mir):


Da war ich schon schwer enttäuscht, ich hätte mehr von NY erwartet.

Zu guter letzt liefen wir noch eher etwas frei Schnauze durch die Gegend und ich habe ein paar verwackelte Bilder vom Chrylser Building, Empire State Building (bei dem ich zu dem Zeitpunkt nicht einmal realisierte, dass es sich darum handelt, weil es nicht sehr groß wirkte) und Grand Central geschossen.



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