31. Oktober 2012

peak foliage?


Noch einmal Wandern. Vor ein paar Wochen bin ich mit ein paar Kollegen nach New Hampshire zu Mt Monadnock gefahren. Eigentlich wollte ich ein paar bunte Blaetter sehen, aber irgendwie waren die Baeume diesen Herbst einfach nicht im gleichen Rhythmus.

Ueberraschend ist aber, dass Mt Monadnock zu den 3 am haeufigsten bestiegenen Bergen der Welt gehoert (125000 Wanderer pro Jahr). Ziemlich gut fuer einen Fels den wahrscheinlich kaum jemand kennt.


Wir sind natuerlich auch die Standardroute gelaufen, einfach weil der Startpunkt naeher war als die anderen. Der Pfad war dementsprechend fuer meinen Geschmack ueberlaufen, so dass man nicht im eigenen Tempo laufen konnte, weil vorne wieder jemand langsames unterwegs war. Hat dann aber auch keinen grossen Unterschied gemacht, weil in unserer Gruppe auch ein paar weniger fitte/kleine Leute unterwegs waren.


Monadnock ist uebrigens aus einer indianischen Sprache abgeleitet, bedeutet ungefaehr so etwas wie "allein stehender Berg" und wird im englischen als Synonym zu Inselberg benutzt.





30. Oktober 2012

go for gold

Im September war auch der Retreat des Virologie-Programms und netterweise wurden auch wir Deutschen dazu eingeladen. Und im Vergleich zu dem Mikrobiologie-Retreat war dieser schon viel cooler.

Es gab mehr Fakultaets-Vortraege und sogar einen Guest-Speaker. Essen gab es auch Gutes und viel, und fuer die naechtlichen Hungerattacken lag in 5 Minuten Entfernung ein 24/7 Burger King. Aber am allerwichtigesten: eine Menge Zeug.

Angefangen hat es mit dem Retreat-Shirt. Das war schon mal kein Shirt, sondern eine Jacke. Denn T-Shirts hat man ja eh genug. Und das Design war auch besser als ein Stirchmaennchen mit Glas in der Hand.


Weil Harvard ja auch kaum Geld hat, wird fuer die Retreats auch immer nach Sponsoren gesucht. Zwei davon hatten dann auch einen Tisch aufgebaut und ich konnte mit Vertretern ueber tolle Maschinen reden, die ich wahrscheinlich nie benutzen werde. Aber es gab auch eine Menge Poster mit tollen Bildern zum mitnehmen.


Natuerlich musste man wieder einmal Poster praesentieren. Aber dieses Mal habe ich den ersten Platz gewonnen! Okay, es wurde einfach nur ausgelost; aber erster Platz ist erster Platz. Und so durfte ich mir aus einem Pool von Preisen etwas aussuchen. Logischerweise fiel die Wahl dabei auf die Leuchtfrisbee.


 So muss ein Retreat sein.

29. Oktober 2012

Garage Sale

Es gibt hier tatsaechlich auch einen Outdoor-Laden. Und vor ein paar Wochen war dort "Garage Sale". Der Laden hat (angeblich) eine lebenslange Ruecknahme-Garantie und wenn die in Anspruch genommen wird, landen einige der Artikel beim Garage Sale. Also im Grunde genommen Trempelmarkt einer Firma.

Natuerlich musste ich da auch mal vorbeischauen und herausgekommen ist das:


Regenjacke, Flee/Softshell-jacke, Softshell-Hose und ein paar Zehn-Finger-Schuhe (warum auch nicht?). Fuer schlappe $120, wobei die Haelfte auf die Hose ging. Die war tatsaechlich neu, aber heruntergesetzt.

Und jetzt frage ich mich, wieso es so etwas nicht oefter gibt oder warum dafuer nicht so viel Werbung gemacht wird. Die Klamotten waren meistens noch gut in Ordnung, ein bisschen Abnutzung war zu sehen, manches war bemalt oder es war mal ein Riss vorhanden. Aber die Makel wurden gewoehnlich auf einem Zettel angemerkt, so dass man wusste, was man kauft.

Vor einiger Zeit habe ich dort auch einmal eine Luftmatratze gekauft und zurueckgegeben, weil sie nicht dicht war. Die habe ich beim Sale auch wieder gesehen. Das fand ich zwar etwas komisch, weil die Matratze eigentlich nur eine Funktion hat und diese nicht erfuellt, aber andererseits war es angegeben und wenn jemand meint das reparieren zu koennen kann er einiges an Geld sparen.


PS: Tag frei haben ist gar nicht so toll, wenn man ohne Strom zu Hause sitzt.

28. Oktober 2012

October Leaves

Da in Deutschland ja schon Schnee liegt, dachte ich mir am Wochenende ich gehe noch einmal auf die Suche nach ein paar Herbstbildern.

Eine halbe Stunde entfernt gibt es einen kleinen "Park", Rocky Woods. Da ich vor kurzem Werbung fuer einen Photokurs dort gesehen habe, dachte ich muesste es ja auch ein paar schoene Motive geben.

Das Reservat von ca. 0.5 km^2 Groesse hat ein paar Teiche, Huegel und entsprechende Pfade. Dementsprechend kann man die groesseren Rundwege gemuetlich in 2 Stunden ablaufen.

Die meisten Laubbaeume waren schon kahl, aber hier und da fanden sich dann doch immer noch ein paar Farben.








In other news:
Boston, und mehr oder weniger die gesamte Ostkueste, bereitet sich auf Sandy vor. Der Governor von Massachusetts hat fuer morgen erst mal allen Schulen und Colleges geraten zu schliessen und auch den Arbeitgebern empfohlen ihre Angestellten zu Hause zu lassen. Dementsprechend habe ich morgen sturmfrei!
In 24-36 Stunden soll der Hurricane auf New Jersey treffen und irgendwann sollte sich ja dann noch herausstellen, ob es zum "Frankenstorm" kommt.

23. Oktober 2012

Arethusa

Letzter Tag, also wollten wir noch ein kurzes Stueck wandern, bevor es zurueck ging. Dort ging es hoch:


Und auf dem Weg nach oben an Arethusa Falls vorbei:



 Sogar einen Regenbogen gab es fuer eine Weile zu sehen.


Und auch andere Gebilde.


Auf der Rueckfahrt haben wir noch an einem der"Aussichtspunkten" gehalten. Meistens kamen diese sehr ueberraschend, so dass ich einige verpasst habe. Aber letztendlich hat es doch mal geklappt und wir konnten ein paar schoene Wolkenformationen geniessen.


Und damit war der Urlaub dann auch schon wieder zu Ende. Fuers Erste.

21. Oktober 2012

Rooftops

Nach Montreal ging es dann wieder zurueck in die USA. Und weil die Fahrt allein noch nicht lang genug dauert mussten wir dazu natuerlich ueber die Grenze. Waehrend wir nach Kanada vielleicht 10 Minuten warten mussten, dauert es zurueck schon eine halbe Stunde. Und dann wurden wir natuerlich noch rausgeschickt um eine Stunde in ihrem Haeuschen zu warten - muss ja sicher gegangen werden, dass hier niemand vor hat illegal einzuwandern.

Aber dann konnte es endlich weiter gehen Richtung New Hampshire, dem Zuhause der White Mountains. Auf dem Weg wurde dann noch ein bisschen "Street Photography" ausprobiert.





Dann mussten wir aber noch einmal in einem kleinen Staedtchen halten. Einerseits zwecks der Nahrungsaufnahme; andererseits weil wir auch irgendwo schlafen wollten. Als wir den Urlaub planten wussten wir ja nicht wie das Wetter bei unserer Rueckfahrt sein wuerde und dementsprechend haben wir es offen gehalten, ob wir zurueck nach NH oder ganz heim. Und da meine Telephone in Kanada nicht funktionierten, mussten wir dann von innerhalb der Staaten anrufen. Wobei der Empfang in NH auch eher ein schlechtes Gluecksspiel ist. Letztendlich ging aber alles gut und wir haben ein Zimmer gekriegt.


Untergekommen sind wir in einem B&B, dass von einem aelteren Paar unterhalten wird. Beide supernett und das Fruehstueck war das leckerste "typisch amerikanische", das ich bisher erlebt habe. Einmal gab es selbstgemachte Pfannkuchen und einmal French Toast; und dazu dann noch Joghurt, Cornflakes, Muffins und Fruechte. Und so sah der 'Garten" aus:


Am ersten Tag ging es auf _das_ Wahrzeichen der Region, Mt. Washington. Dieser ist mit fast 2000 m der hoechste Berg in den nordoestlichen Staaten und noch fuer ein paar andere Dinge beruehmt. Aber dazu spaeter mehr.

Wir entschlossen uns zunaechst eine der Standard-Routen, Tuckerman Ravine Trail hochzugehen und dann auf den Lion Head Trail abzuzweigen, da dieser etwas spannender und einsamer klang. Zu Beginn ging es entlang eines Bachlaufs und es wurde recht schnell steil und steinig.


Die Eichhoernchen hier sahen den deutschen schon aehnlicher als die in Boston.



Zwischendurch musste man sogar ein paar mal fast klettern.


Etwas weiter oben lichtet sich der Wald schon hin und wieder und man konnte ein bisschen die Aussicht geniessen.



Auf dem Weg zu Lions Head:


Und eine andere Perspektive:


Sieht immer noch nicht aus wie ein Loewenkopf? Ja, ich weiss auch nicht wieviel Phantasie der Namensgeber hatte.

Der Blick auf einen Querweg zu Tuckerman Ravine (den wir nicht genommen haben) und ein paar Wasserfaelle:


Irgendwann hatten wir dann Baum- und Buschgrenze hinter uns gelassen und der restliche Aufstieg erfolgte ueber ein Geroellfeld. Spaeter traf auch wieder der Tuckerman Ravine Trail dazu und ploetzlich war man von Wandergruppen umgeben.



Nach circa 3.5 Stunden kamen wir am Gipfel an. Die Freude war jedoch im Vergleich zu anderen Besteigungen eher zurueckhaltend. Denn oben erwartet einen das:


Womit wir bei einer weiteren Beruehmtheit Mt. Washingtons angekommen waeren: Amerikas aelteste menschengeschaffene Touristen-Attraktion: Mt. Washington Auto Road. Wozu auch laufen, wenn man einfach hochfahren kann? Und dann kriegt man ja auch noch einen Stossstangenaufkleber, der einem diese kolltuehne Tat bestaetigt.

Achja, das Kreuz hier in der Mitte - das ist das Gipfelkreuz...


Ich glaube sogar die Zugspitze hat noch einen schoeneren Gipfel.

Eine weitere Attraktion:


Die weltweit erste auf einen Berg fuehrende Zahnradbahn.

Es gibt dann aber noch eine Sache fuer die Mt. Washington wirklich beruehmt ist - das Wetter. Bis 2010 gab es hier sogar einen Weltrekord:


Und die Kette da im Bild; die ist fuer das Haus. Das wurde wohl gebaut bevor die Leute wussten wie man Beton benutzt und so wurde das Gebauede kurzerhand festgekettet. Wir haben wettertechnisch angeblich einen der besten Tage des Jahres erwischt und trotzdem war es schon ziemlich kalt. Obwohl wir nur auf 2000 m Hoehe waren. Keine Ahnung was das mit den Bergen hier ist, aber irgendwie ist es immer um einiges kaelter als ich es erwarten wuerde. Und wenn es interessiert, der kann ja mal auf Wikipedia oder Google nach Mt. Washington schauen und sich ansehen wie es da im Winter oder selbst Fruehling aussieht.

Interessante Tiere gibt es aber auch hier noch:


Ein bisschen Aussicht:


Runter haben wir dann das ziemlich teure Auto-Shuttle genommen, denn wir hatten abends noch etwas anderes vor: Moose Watching

Ich habe ja schon hin und wieder ein Video von Elchen gesehen oder auch ein paar ausgestopfte Exemplare. Und irgendwie komme ich mit der Groesse bis heute nicht klar, von daher war ich schon daran interessiert mal ein lebendes Tier zu sehen. Und obwohl auf den Highways immer wieder Schilder vor ihnen warnen, habe ich leider keine Elche am Strassenrand stehen sehen.
Es hat sich aber herausgestellt, dass Moose Watching in meiner Vorstellung doch cooler ist als in echt. Typisch amerikanisch faehrt man naemlich einfach nur mit dem Auto herum. Ich glaube wir waren zwoelf Leute, die in einer Art Minivan sassen und abends/nachts drei Stunden entlang einer Strasse fuhren, wo der Betreiber regelmaessig Elche am Rand stehen sieht. Und wenn dann ein Tier erblickt wird, werden seitlich montierte Scheinwerfer draufgehalten bis der Elch sich zurueckzieht. Das war's. Und dann auf bis zum naechsten Fund.
Tatsaechlich haben wir eine einzelne Elchkuh, eine Kuh mit Kalb und einen jungen Hirsch gesehen, was insofern beruhigend war, weil ich anfangs befuerchtete das waere alles nur Abzocke. Aber ich hatte eben mehr so etwas wie im Wald laufen und Fernglaeser benutzen im Sinn als mit zehn nervigen Leuten im Auto zu sitzen, die dann total hysterisch werden wenn sie einen Elch sehen und zu dumm sind ihren Kamerablitz auszuschalten obwohl es vorher zehnmal gesagt wurde. Also solltet ihr mal die Gelegenheit zu so etwas bekommen: Macht es nur, wenn ihr wirklich nichts besseres zu tun wisst.