31. Mai 2013

Ddiamondd

Auf dem Rueckweg von Stuart haben wir noch dem John Dickinson Park einen kurzen Besuch abgestattet (da auch dieser bei Sonnenuntergang schliesst). Der Park bietet tatsaechlich eine recht grosse Flaeche aus Busch-/Duenengewaechsen, sowie einige bewaldete Gebiete und einen Teil des Loxahatchee-Flusses.
Trotz der grossen Flaeche gibt es kaum Wanderwege, denn hier ist ja alles flach und sieht eh gleich aus. Dafuer gibt es eine grosse Strasse, die die wichtigsten Punkte verbindet.


Da wir recht spaet dort waren, konnten wir auch nicht mehr viel machen, ausser einmal alles abfahren und uns ein bisschen umschauen. Dafuer kamen wir aber genau richtig, um einer 1.5-2 m Diamant-Klapperschlange (Crotalus adamanteus) bei ihrem Spaziergang durch das Picknick-Areal zuzuschauen. Giftige Schlangen waeren damit dann auch bestaetigt.


Voellig unabhaengig von all dem waren wir irgendwann auch noch einmal im Riverbend-Park, wo ich etwas naeher an den Rallenkranich (Aramus guarauna) herangekommen bin.



Ausserdem gibt es dort, wie in eigentlich jedem natuerlich belassenen Gebiet Floridas das ich bisher besucht habe, Wuergefeigen (Ficus aurea). Diese beginnen ihr Wachstum epiphytisch auf einem Baum, insbesondere der Palmettopalme, und beginnen dann zum Boden hin zu wachsen, wobei sie den Wirtsbaum immer mehr umschliessen. Dieses nach unten Wachsen fuehrt dazu dass man keinen richtigen Stamm erkennen kann und insbesondere die weitauslaufenden Aeste sozusagen von Saeulen getragen werden, was wiederum erlaubt, dass der Baum eine riesige Flaeche bedeckt.


27. Mai 2013

Astray

Etwas weiter noerdlich entfernt liegt Stuart. Ein Besuch dessen lohnt sich schon aufgrund mindestens zweier Gruende: Meereskunde-Zentrum und Bathtub Beach


Das Zentrum beherbergt ein grosses Aussenbecken mit einer Menge an lokalen Fischen, Rochen und Schildkroeten. Zu bestimmten Zeiten gibt es dann auch einen kleinen Vortrag und eine Fuetterung anzusehen.



Zusaetzlich gibt es noch einmal ein extra Streichel-Rochenbecken (oder vielleicht eher -Badewanne). Und mit ein bisschen Geduld kann man sie auch ohne Futter beruehren. Anfuehlen tut sich das Ganze meiner Meinung nach wie eine Art Gummipelz, nicht sehr fischig.


Das ist aber noch nicht alles. Natuerlich gibt es im Innenbereich noch ein paar Aquarien und selbstverstaendlich einen Souvenir-Laden, sowie einige kleine Anfassbecken mit Krebsen, Muscheln, Seeigeln und anderem Getier. Und wie sich das so gehoert, gibt es noch einen kleinen "nature trail".

Dort gab es wieder einiges zu sehen. Neben dem gewohenlichen Bahamaanolis (mit stark ausgepraegter Musterung) habe ich auch einmal meinen ersten wilden Rotkehlanolis gesehen, der seinem Namen auch gleich Recht gemacht hat. Etwas spaeter haben wir auch noch einmal zwei streitende Anolis gesehen, wobei ich aber momentan keine Ahnung habe um was es sich dabei handelte. (Mein Feldfuehrer listet nur zwei Anolisarten fuer Florida, wobei es laut anderer Quellen um einiges mehr gibt).
Nachtrag: Nach ein bisschen forschen, vermute ich dass es sich bei den zwei Streithaehnen um Kammanolis (Anolis cristatellus cristatellus). Allerdings ist es natuerlich mal wieder moeglich, dass auch Bahamaanolis diese Kaemme aufweisen und das sicherste/einfachste Merkmal zur Unterscheidung ist die Farbe der Kehlfahne, die ich aber leider nicht gesehen habe.



 

Mangroven:


Auf der "Schmetterlingswiese" haben sich erstaunlicherweise tatsaechlich ein Schmetterling befunden: Eumaeus atala


Der zweite Grund fuer einen Besuch Stuarts, Bathtub Beach, ist eine kleine Strandbucht, die durch ein Riff halbwegs vom Meer geschuetzt ist. Das bedeutet, dass insbesondere bei Ebbe das Wasser am Riff haengen bleibt und man so dahinter relativ ruhiges Wasser hat. Noch dazu hat der Strand fast kein Gefaelle, so dass es selbst nach mehreren hundert Metern kaum tief ist. Und somit hat man ideale Bedingungen zum Schnorcheln. So konnten wir ein paar der Fische gesehen, die es auch im Meereskunde-Zentrum gab, und ein paar Muscheln sammeln. Und wenn man dann noch an anderen Straenden ein paar aufsammelt, hat man recht schnell so etwas zusammen (Tischdecke nicht inklusive):


Und wem das noch nicht genug ist, der kann am Tagesende auf die andere Strassenseite wechseln und den Sonnenuntergang geniessen.


20. Mai 2013

The sun and the ocean

Wie ich ja schon erzaehlt habe, gibt es hier ueberall kleine Naturschutzgebiete, die ich hin und wieder zu besuchen probiere.
So war es auch hier, aber leider war es schon ziemlich spaet als wir ankamen und offiziell ist nur bis Sonnenuntergang geoeffnet. Ich bin mir aber nicht sicher ob wirklich jemand den Parkplatz absperrt und das Gebiet an sich ist nicht wirklich bewacht. Obwohl die Anlage auch fuer Vogelbeobachter angepriesen wird, war da nicht viel zu sehen. Vielleicht war es fuer die auch schon zu spaet.
Immerhin gab es schoene Farben am Himmel zu sehen, als die Sonne sich langsam verabschiedete.





Und noch ein Photo von unserem Greenway, das grad so ganz nett dazupasst.


16. Mai 2013

Lifestyle

Hm...ich bin mit meinen Berichten soweit hinterher, dass ich die ganze Zeit Bilder von meinem viel cooleren Urlaub bearbeite, aber stattdessen muss ich jetzt erst noch von Miami erzaehlen.
Es war nicht schlecht, wir haben mal wieder alles per Fahrrad erkundet (dieses Mal sogar mit eigenem, statt Leihrad) und natuerlich waren auch wieder ein paar Sachen dabei, die typisch amerikanisch Grosstaedtisch uebertrieben wirken. Aber irgendwie wirkt auch alles so kuenstlich und charmlos.
Waere ich direkt von Boston oder Deutschland dorthin geflogen waere mein Eindruck auch anders gewesen, aber so bin ich das Wetter und (besseren) Strand doch schon gewoehnt und es braucht etwas mehr Ueberzeugung.
Natuerlich klingt das jetzt auch alles negativer als es war. Wie gesagt, ich hatte einen schoenen Tag und werde wahrscheinlich noch das eine oder andere Mal dorthin fahren, aber mir gefaellt mein momentaner Wohnort doch besser.

Wir sind morgens in Miami Beach angekommen. Hierbei handelt es sich um die vorgelagerte Insel, die wie der Name schon sagt auch einen grossen (kuenstlichen, soweit ich weiss) Strand aufweist. Das ist tatsaechlich ganz interessant: Downtown Miami hat das typische Grossstadt-Erscheinungsbild, aber wenn man ueber ein paar Bruecken faehrt ist man ploetzlich in einem Teil der eher einem Touristenstrandurlaubsort gleicht. Da es Wochenende war, waren die Strassen ziemlich leer, aber es sah alles irgendwie heruntergekommen aus und vermittelte das Gefuehl von einem Partyort am naechsten Morgen, wenn die Strassen noch nicht gereinigt wurden.
Aber natuerlich hat es auch seine schoenen Seiten und der Strand sah auch ganz schoen aus (nur eben kuenstlich). Es gab sogar so ein Outdoor-Gym und wir haben ein "professionelles" Photo-Shooting gesehen (immerhin hatten sie einen Kleiderstaender und so einen Regisseur-Computer mit an den Strand gebracht, das macht man sonst doch eher selten).




Nachdem wir eine Runde um Miami Beach gedreht hatten, haben wir uns auf den Weg nach Downtown gemacht. Dabei geht es ueber ein paar Bruecken, wo man ein paar nette Ausblicke hat.
Die Viertel auf den kleinen Zwischeninseln sahen auch nicht mehr nach Touri-Ort sondern nach Gesellschaft der Wohlhabenden aus.




Im Hafen lagen auch gerade ein paar Kreuzfahrschiffe an. Die Dimensionen sind einfach absurd.


Im Stadtkern war gerade ein mehrtaegiges Elektro-Festival zugange. Dementsprechend waren einige Hauptverkehrsstrassen gesperrt und es war sehr laut. Man stelle sich vor Rock im Park wuerde in der Frankfurter Innenstadt abgehalten. Ein weiterer Pluspunkt auf der kein-Anwohner-Skala.



Hochhaeuser hat ja mittlerweile jede groessere Stadt. Die in Miami sehen zwar irgendwie alle moderner aus, aber ich glaube das auffaelligere ist die "Meerenge" direkt am Zentrum. Natuerlich gepaart mit Palmen und gutem Wetter, damit sich die Luxusjachten auch lohnen.



Im Westen befindet sich eine andere kuenstliche Grenze, der Highway, wo anscheinen ploetzlich Miami aufhoert und Little Havana anfaengt. Also wieder einmal faehrt man 10-15 Minuten mit dem Rad und befindet sich schlagartig in einer anderen Gegend. Hier war es auch ganz schoen, wobei ich das Gefuehl hatte, dass einige Teile eher fuer Touristen erschlossen waren und andere vielleicht nachts nicht ganz so sicher waeren. Soweit ich das mitbekommen habe, gab es vor allem eine Hauptstrasse die so richtig mit Touristen und Laeden ueberfuellt war und jenseits davon lagen dann die richtigen Wohnviertel.





Neben Miami Beach gibt es noch zwei andere grosse Inseln vor Miami, Virginia Key und Key Biscayne. Dort gibt es auch Naturschutzgebiete / State Parks, also sind wir dort auch noch hingeradelt. Die Strecke hat sich aber als doch etwas anstrengender als erwartet erwiesen, was wohl auch an der Mittagshitze lag. Der Zeitdruck rechtzeitig zurueck sein zu muessen, um das Fahrrad zurueckzugeben, hat da auch nicht viel geholfen. Immerhin hatten wir so einen guten Blick auf die Skyline und konnten ganz am Suedende einen eher unaufregenden Leutturm sehen (Zugang war gesperrt).




So ging es dann abends wieder zurueck zu Miami Beach, um noch etwas zu essen. Hier wurde dann unsere Vermutung von morgens bestaetigt. Die Fast-Strandpromenade war hell erleuchtet und gut besucht. Auf dem Gehsteig waren tatsaechlich einfach zwei Schlangen an Menschen, eine fuer jede Richtung, die sich entlang mehrerer Bloecke zog; auch durch die Restaurant-Aussenbereiche. Wenn man wohin wollte, hat man sich eingereiht und ist dann in langsamen Schritttempo  vorangekommen (oder man haette auf die andere Strassenseite wechseln koennen). Aber es hat sich keiner beschwert oder gedraengelt, sondern es war einfach das normalste auf der Welt. Das ueberrascht mich in den USA immer wieder am meisten, dass sich die Leute so oft ruecksichtlos verhalten, aber im Gedraenge die meisten unglaublich locker sind.



11. Mai 2013

Along the sea, behind shrubs

Wo ich schon seit laengerem hin wollte, seit ich hier runter gezogen bin, aber aufgrund schlechten Wetters oder anderer Unannehmlichkeiten nicht dazu gekommen bin, war der John D. MacArthur Beach State Park.
Im Nachhinein war ich eher enttaeuscht, aber vielleicht habe ich einfach schlechte Tage erwischt.
Es ging schon einmal damit los, dass es eigentlich eine Fuehrung durch den Park geben sollte. Diese wurde aber abgesagt, weil sich gerade kein Ranger (der die Fuehrung leitet) im Park aufhielt.
Dann besteht der Park hauptsaechlich aus Strand, obwohl es auf Satellitenkarten so aussieht als gaebe es auch einiges an Land abzulaufen. Und der Strand ist nicht wirklich anders als sonstwo in der Naehe, von daher nicht so ueberzeugend. Zwar gab es Haie die gerne mal aus dem Wasser sprangen, aber das taten sie bevorzugt wenn ich gerade in eine andere Richtung schaute.
Es gibt eine laengere Bruecke, die ueber etwas Seeaehnliches fuehrt, was aber tatsaechlich Teil des Atlantik ist.


Zudem gibt es angeblich ein Steinriff zum Schnorcheln, aber die Wellen waren viel zu hoch als dass da irgendwas ginge. Pech mit dem Wetter eben.

Wie immer soll man natuerlich verschiedenste Tiere sehen koennen, unter anderem Manatis. Die hatten aber auch keine Lust und so gab es neben ein paar Pelikanen und Geiern nur einen recht ambitionslosen Fischadler zu sehen.


Ganz lustig anzusehen war aber die gerettete Loggerhead Schildkroete, die gerade lernte wie man Fische faengt.


Und dann gab es da noch ein Manati-Gespenst.


Mein erneuter Besuch des Bush Wildlife Sanctuarys verlief da schon etwas besser, vor allem weil dort auch wieder ein paar wilde Tiere abhingen.

Ein Blaureiher (Egretta caerulea) in Balztracht:


Maennlicher Gruenreiher (Butorides virescens) in Brutgefieder:


Ja, es gab sogar Eichhoernchen.


Einer der cooler aussehenden Voegel, der angeblich in Florida vorkommt; aber wohl nicht in meiner Gegend: Der Karibikkarakara (Caracara cheriway)


Zwergklapperschlange (Sistrurus miliarius):


Orchard Spider (Leucauge venusta):