31. Januar 2013

The Sea was Cold

Wie ich ja schon erzaehlte, gibt es hier ganz in der Naehe einen Strand. Dieser ist so eine Art Naturschutzgebiet, was unter anderem heisst dass es keine Beleuchtung gibt und nachts auch jegliches Licht verboten ist. Denn dieser Strand wird von Meeresschildkroeten als Laichplatz genutzt.

Dementsprechend gibt es auch eine Organisation, die das Ganze protokolliert, Nester markiert und sich um Schildkroeten kuemmert, die verletzt sind oder sich in Angelleinen verfangen. Und gegen eine kleine Spende kann man das "Loggerhead" Zentrum besuchen und sogar einige der Patienten begutachten.


Der Grossteil momentan sind Schildkroeten die auf dem Weg nach Sueden in -  tadaa - Cape Cod stranden/aufgefischt werden, weil sie wohl irgendwie in der Meeresbucht haengen bleiben und dann aufgrund der sinkenden Temperaturen eine Hypothermie erleiden.

Die Stationen in und um Cape Cod sind mittlerweile schon voll, so dass die Tiere eben entlang der ganzen Ostkueste verteilt werden, um wieder aufgepeppelt zu werden. Was mich etwas verwundert hat: Die Schildkroeten werden dabei in Wasserbehaeltern untergebracht, die kaum groesser als Planschbecken sind. Und einige Langzeitpatienten haben sie da schon mehrere Monate, wenn nicht laenger. Aber anscheinend reicht es aus.


Unechte Karettschildkroete:


Suppenschildkroete:


Es sind aber auch ein paar Schildkroeten aufgrund anderer Umstaende anwesend. Zum Beispiel wegen verschluckter Angelhaken oder, wie hier, aufgrund des Zusammentreffens mit einer Schiffschraube.


Nach wie vor bin ich doch sehr ueberrascht wieviel in dieser Gegend doch fuer Naturschutz und dergleichen getan wird. Das passt so gar nicht in das Bild das man sonst von den Staaten hat.

28. Januar 2013

Evil bee

Ich glaube so langsam wird klar, dass es hier in der naechsten Zeit hauptsaechlich Tier-/Naturbilder geben wird. Ich bin aber auch immer noch fasziniert, dass mir staendig neue Tiere begegnen, und das bei so alltaeglichen Dingen wie auf dem Weg zum Labor.

Zum Beispiel ein Schmetterling wie der "Weisse Pfau" (Anartia jatrophae):


Auf dem Rueckweg gab es mal wieder ein paar Libellen. Zwar nicht neu, aber fuer mich immer noch spannend.


Nachmittags bin ich noch zum Busch Wildlife Refuge gegangen, was trotz des Namens eigentlich ein kleiner Zoo der "heimischen" Tiere darstellt. Leider sind die Kaefige aber alle von kleinfenstrigen Zaeunen umgeben, die sich fuers Photographieren wenig eigneten.

Nebenan gab es aber auch ein winziges Waldstueck, wo ich auf ein paar nette Tiere getroffen bin.

Gasteracantha cancriformis (elipsoides). Das Rot der "Stacheln" ist auf dem Photo leider nicht erhalten geblieben.


Die Bauten fuer die ansaessigen Voegel haben etwas andere Nutzer gefunden.



Dann habe ich noch einen Helmspecht erspaeht (Dryocopus pileatus) und somit schon 4 von 6 floridianischen Spechten abgehakt. Sofern mein Buch nicht wieder irgendwelche Arten verschweigt.


Eine wahrscheinlich recht haeufige Begegnung:


Achja, Baeume gab es auch.

20. Januar 2013

Loxahatchee

Dieses Wochenende war ich im Riverbend Park. Es waren durchgaengig immer wieder Schauer vorhergesagt (was sich dann auch als wahr bestaetigen sollte), das Wetter sah aber morgens sehr gut aus. Da der Park keinen Eintritt kostet, war damit dann auch nichts verloren.

Der Park hat eine Flaeche von etwa 2.5 qkm und ist von vielen Wegen durchzogen. Die meisten davon sind sogar breite Kieselwege, so dass ein Grossteil der Leute mit dem Fahrrad unterwegs ist.


Aber auch zu Fuss ist man gut unterwegs und nach gut 4.5 Stunden hatte ich die meisten Pfade abgelaufen, obwohl ich mir gut Zeit liess. Nicht zuletzt kommt man so schnell voran, weil das Gelaende vollkommen plan ist.

Zu sehen gibt es natuerlich allerlei typische Biotope von Grasflaechen und Waelder ueber Suempfe bis hin zu Seen und Fluessen.





Man kann auch Kayaks ausleihen (oder natuerlich sein eigenes mitbringen) und dann den Fluss entlang paddeln. Der Fluss fuehrt dann entlang der sogenannten Picknick-Insel, wo einige Baenke und Grills bereit stehen, derer man sich bedienen kann.






Selbstverstaendlich gibt es auch wieder einiges an Tieren zu sehen.
Wie zum Beispiel diesen Zebrafalter (Heliconius charithonia), dessen gelbe Faerbung die Kamera irgendwie nicht aufnehmen wollte...


...oder diese Erythrodiplax umbrata.


Ein kleines Highlight waren die Waschbaeren, die sich trotz nur weniger Meter Abstand kaum fuer mich interessierten.



Wohingegen die Rehe nur sehr aengstlich den Weg vor mir kreuzten.


Natuerlich gab es auch ein paar alte bekannte zu sehen, wie Schneesichler, Silberreiher, Blaureiher und dergleichen.



Zum ersten Mal gesehen habe ich aber den Rallenkranich (Aramus guarauna), den ich zuerst fuer einen jungen Ibis hielt.


Ausserdem drei Arten von Spechten, die immer rauskamen, wenn es gerade wieder aufgehoert hatte zu regnen. Dunenspecht (Picoides pubescens), Kokardenspecht (Picoides borealis) & Carolinaspecht (Melanerpes carolinus).




Eventuell ein Koenigstyrann (Tyrannus tyrannus):


Und ein paar Voegel vom Parkplatz, die hier nicht wirklich heimisch sind:


Ein bisschen Makro-Spielerei habe ich auch wieder betrieben, bei der Bestimmung von Blumen ist mein Buch aber leider nicht sehr hilfreich...







Obwohl es in der Naehe von Gewaessern einige Warnschilder und sogar einen "Gator Slough" gibt, habe ich keinen Alligator erblickt. So langsam glaube ich das ist hier nur so ein Maerchen um Touristen anzulocken.

13. Januar 2013

Animal Collective

Und noch ein bisschen mehr aus der oertlichen Fauna:

Die Sanderlinge (Calidris alba) in natuerlichen Farben:


Braunpelikane (Pelecanus occidentalis) zogen auch hin und wieder in kleinen Gruppen entlang des Strandes.


Die Tauben Floridas: Bootschwanzgrackeln (Quiscalus major).


Und auch den Weibchen fehlt es nicht am arroganten Blick.


Ein Schmuckreiher (Egretta thula):


Am selben Weiher hielt sich auch gerade eine kleine Schar Schneesichler (Eudocimus albus) auf. Im Vordergrund ein Jungtier, im Hintergrund adult.




Bahamaanolis (Anolis sagrei) kommen in den verschiedensten Faerbungen vor:







Eines Abends ist mir die Gestreifte Sphinx? (Protambulyx strigilis) ueber den Weg gelaufen.


Ebenso abends (aber an einem anderen Tag): Streifen-Stabheuschrecken (Anisomorpha buprestoides):