10. Oktober 2012

Modern World



Habe ich ueberhaupt schon erwaehnt wie toll es ist diese Schilder zu sehen und Entfernungen in sinnvollen Einheiten geschaetzt zu hoeren? Ich war selbst erstaunt wie gluecklich ich jedes mal war; anscheinend reicht es schon nur ein halbes Jahr lang diesem Schwachsinn ausgesetzt zu sein, wo selbst die Einwohner ihre eigenen Masseinheiten nicht kennen. Selbst heute weiss ich nur, dass es ab 90 F heiss und unter 60 F kuehl ist. Und die Masse fuer Lebensmittel werden mir wohl fuer immer ein Raetsel bleiben.

Leider galt diese Freude nicht allen Schildern. Wie mancher ja weiss gibt es auch franzoesische Teile Kanadas. Und das merkt man wenn man von Ontario immer naeher an Quebec (die Provinz) herankommt. Ist die Beschilderung anfangs noch zweisprachig, gibt es im groesseren Umkreis von Montreal nur noch franzoesisch. Warum sollte ihnen auch etwas daran liegen, dass Leute von ausserhalb sich zurechtfinden? Freundlich, wie man es von den Franzosen kennt.

Da mein Navigationssystem aber gluecklicherweise nicht die Sprache aenderte (was allerdings das akustischer Verstaendnis der Strassennamen auch nicht gerade erleichterte) sind wir gluecklicherweise doch an unserem Ziel angekommen. Wieder einmal uebernachteten wir in einem B&B etwas ausserhalb (immerhin keine Probleme mit Parkplaetzen). Der Besitzer versicherte uns aber, dass man innerhalb von 15 Minuten nach Downtown Montreal kommt. Das stimmt zwar, dass man auf dem Weg nachts aber von einer zwielichtigen Gestalt nach Feuer gefragt wird, die dann auch nach Verneinung nicht weggehen, waehrend man selbst mit Geldbeutel vor einem Stadtfahrradverleih-Automaten steht, und dazu durch ziemlich verlassene Gegenden und Tunnel muss, hat der Sache anfangs allerdings nicht so geholfen.


 So ging es also zum "Place des Arts". Dem Namen entsprechend gab es hier tatsaechlich einige architektonisch interessante Gebaeude und Beleuchtungen. Und es waren noch so viele Leute unterwegs. Wobei das eigentlich fuer ganz Downtown gilt. Da an diesem Wochenende auch ein Nascar-Rennen anstand, gab es in der Naehe auch eine Strasse voll mit Promotionsstaenden, Autos, schlechter lauter Musik und was eben so dazu gehoert. Naja, auf jeden Fall bin ich wohl einfach Grossstaedte nicht gewohnt und jedes Mal ueberrascht, wenn ich spaet abends noch auf groessere Ansammlungen von Menschen treffe.



Und weil Projektionen auf Haeuser so cool sind, darf das natuerlich auch in Montreal nicht fehlen.


Da wir ja mit Fahrraedern in Toronto schon so gute Erfahrungen gemacht haben, haben wir am naechsten Tag auch hier wieder selbige. Unser Gastwirt meinte zwar, dass Montreal gar nicht so gross sei, wie man immer denke, das gilt aber wohl eher nur fuer den Stadtkern-Bereich. Und der ist anscheinend bei Touristen wegen der Mode-Shoppingmoeglichkeiten beruehmt und beliebt. Also genau mein Ding.

Zunaechst sind wir Richtung Hafen gelaufen, wo wir dann die Fahrraeder ausliehen. Auf dem Weg dorthin ging es vorbei am Habitat 67, dem kleinen Notre Dame Nachbau und auch die Biosphere konnte man erspaehen.




Danach sind wir ziemlich kreuz und quer durch Montreal gefahren, vor weil alles voll mit Einbahnstrassen ist; und natuerlich alle immer gegen unsere angestrebte Richtung liefen. Im "Plateau-Mont-Royal", einer urspruenglichen Arbeiter-Wohngegend, gingen wir in der "Binerie" essen. Die Speisen waren grossteils typisch traditionell und das Hausgericht waren, wie sich erahnen laesst, gebackene Bohnen. Dazu wurde wohl auch nie viel umgebaut und so sassen die meisten Gaeste am Tresen, da es kaum Tische gibt. Der Laden hat aber wohl mittlerweile schon Kult, deshalb waren die Preise schon gut an die heutige Zeit angepasst (vor allem fuer gebackene Bohnen).

Und wo wir schon gerade bei Essen sind: Die beste Fastfood-Burger-Kette...gibt es in Kanada!


Urspruenglich amerikanisch, dann aber irgendwann unabhaengig in Kanada weitergefuehrt. Wobei die Filialen in Amerika aber anscheinend sogar die gleichen Namen fuer die Burger fuehren. Nur, in Kanda (oder den Gebieten, in denen ich war) kommt man tatsaechlich oft an A&Ws vorbei, in den USA hingegen habe ich noch keinen gesehen.
Aber die Burger sind wirklich gut und kommen, von den Ketten die ich bisher probiert habe, den selbstgemachten am naehesten. Und sie werden sogar noch in Aluverpackungen ausgegeben, damit sie moeglichst lange warm bleiben.

Und nach der Staerkung (Bohnen wohlgemerkt, nicht Burger) ging es dann auf _den_ "Mont Royal". Denn Montreal verdankt seinen Namen von einem Huegel, der nicht weit vom Stadtzentrum entfernt liegt. Die Flaeche ist aber doch beachtenswert und so fungiert er gleichzeitig als eine Art Stadtpark. Oben angekommen hat man dann auch eine gute Aussicht auf die Stadt.

Obligatorisches Panorma:


 Das leicht uebertriebene Gipfelkreuz:


Es war dann auch schon spaeter Nachmittag, also machten wir uns auf den Weg zum Botanischen Garten und dem vielverheissenden Insectarium. Davor haben wir aber noch kurz beim Olympiastadion vorbeigeschaut.

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