Nachdem ich vor knapp einem Jahr meine Candidacy bestanden hatte wollte ich mit einem richtigen Teleobjektiv belohnen. Informiert hatte ich mich schon lange zuvor und wie es der Zufall so wollte sollte circa einen Monat spaeter das Tamron 150-500 mit dem ziemlich erschwinglichsten Preis/Leistungsverhaeltnis rauskommen. Dann stellte sich allerdings heraus, dass die Nachfrage weit hoeher als Angebot war und die Wartelisten bei Onlinehaendlern scheinbar schon ins unendliche gingen. Also galt es noch lange zu Warten bis ich eines Tages beschloss wegen eines Rucksacks den Photoladen in West Palm zu besuchen und sie dort tatsaechlich ein Examplar verkauften.
Nun endlich richtig ausgeruestet konnte es dann auf die Jagd nach Motiven gehen und ein wenig spaeter erfuhr ich dann durch Mitglieder unseres Photoclubs dass die Audobon Society desoefteren Vogelbeobachtungs-Trips veranstaltet. Einige davon finden in sogenannten Storm Water Treatment Areas statt. In diesen Gebieten wird durch die dort gepflanzte Flora das Wasser vor allem von dem durch Duenger verursachte hohen Phosphoranteil gefiltert bevor es dann in die Everglades weitergeleitet wird.
Und der Artenreichtum dort ist beeindruckend.
Diese Gruenpapageien sind leider sofort weggeflogen als wir nahe kamen, aber es ist das erste Mal dass ich sie photographisch festhalten konnte. Angeblich gibt es recht viele Papageien in Florida, keine davon einheimisch soweit ich weiss, aber im Flug sind sie leicht mit Tauben zu verwechseln. Und bisher habe ich immer nur erkannt um was es sich handelt wenn die Laute ploetzlich nicht nach Taube klangen, aber dann waren sie auch schon wieder vorbeigezischt.
Belted Kingfisher gab es einige zu sehen, diese sind aber auch recht flott unterwegs. Innerhalb der ersten Monate in Scripps habe ich einmal einen an unserem Weiher erspaeht, aber die Qualitaet des Bildes war aufgrund mangelnden Equipments recht nutzlos.
Aufgrund der gegebenen Umstaende waren Wasservoegel natuerlich in Ueberzahl vertreten, aber hin und wieder konnte auch etwas in den spaerlichen Gebueschen entdecken wie diesen Blue-gray Gnatcatcher und Palm Warbler.
Einen black-crowned Night-Heron habe ich im Zwielicht im Scripps-Tuempel auch schon einmal erspaeht.
In der Ferne gab es 3, 4 wahrscheinlich junge Ospreys zu sehen, die immer wieder ins Wasser eintauchten. Sah aus wie eine Mischung von Jagd-Lernen und aus Spass baden.
Voegel wie diesen Snowy Egret im Flug zu photographieren gestaltete sich schwieriger als angenommen, vor allem je kleiner und flinker die Tiere waren.
Natuerlich gab es einige Ansammlungen von Enten und Blaesshuehnern.
Einen Vogel den ich neu lernte ist der Northern Harrier. Bei dieser Art ist das Weibchen braun, wohingegen das Maennchen ein graues Federkleid traegt. Und auch wenn ich mir sehr schwer tue braune Raubvoegel auseinander zu halten, gestaltet es sich beim Harrier aufgrund des typischen Flugverhaltens einfacher. Dieser fliegt naemlich meist knapp ueber der Gras/Schilf/...-decke entlang wie man im unteren Bild sehen kann.
Diese Schwalbenartigen Voegel waren definitiv zu schnell im Flug fuer mich, deshalb musste ich mit der Stromleitung vorlieb nehmen.
Hierbei tippe ich auf eine junge Caspian Tern, wobei es einige Arten gibt die sich fuer mein Auge zu aehnlich sehen.
Bei diesem Vogel handelt es sich nicht wie man denken koennte um einen Great Egret, sondern um die weisse Form des Great Blue Heron. Klar zu unterscheiden an der Farbe der Beine, der groesseren Struktur und des massiveren Schnabels. Kurz gesagt: Mir waere nichts aufgefallen haette es nicht jemand anders herausgedeutet
Gegen Ende gab es noch einen Red-shouldered Hawk zu sehen.
Als wir dann eines der seltenen langen Wochenenden geniessen konnten und andere Plaene ins Wasser fielen, beschloss ich mich auf den Weg nach Norden zu machen. Und so ging es um 6 Uhr morgens auf nach Vierra Wetlands fuer den Sonnenaufgang.
Eine sehr schoene Gegend voll mit verschiedenen Voegeln. Wenn es nicht 1,5 Stunden entfernt laege, waere ich schon um einiges oefter dorthin gefahren.
Die Tiere scheinen am Morgen tatsaechlich viel aktiver zu sein als waehrend des Tages. So konnte man dem Great Blue Heron beispielsweise beim Nestbau beobachten.
Koennte das erste Mal gewesen sein, dass ich eine Ring-necked Duck sah.
Little blue Herons und Anhingas gibt es so ziemlich ueberall zu sehen, aber nicht immer kommt man so nah heran und kann die Farbenpracht voll geniessen.
Ein belted Kingfisher sass fuer eine gute Zeit recht bewegungslos auf einem nahen Baum. Seinen Abflug habe ich leider verpasst weil zur selben Zeit die Sandhill Cranes in der Ferne beschlossen loszufliegen. Angeblich gibt es diese auch bei uns und sie liefen schon bei Scripps herum, aber ich habe sie noch nie zu Gesicht bekommen und das ist das beste Photo das ich bisher von diesen Voegeln habe.
Ein besonderes Highlight war dieser Crested Caracara. Dieser stand mit einigen anderen Voegeln auf meiner "hoffentlich sehe ich die einmal" Liste. Leider flog er nur einmal vorbei, aber immerhin habe ich ein paar Photos geschossen obwohl ich anfangs dachte es handle sich nur um einen Geier.
Im Sueden hatte ich schon einige American Bittern gesehen, aber ich glaube einen Least Bittern hatte ich bis dahin noch nicht vor der Linse.
Nach knapp zwei Stunden ging es dann weiter Richtung Merrit Island, wo noch einiges mehr zu sehen sein sollte. Leider war dem aber nicht ganz so. Obwohl mir von Ansaessigen erzaehlt wurde dass nur wenige Tage vorher ganze Schwaerme von Spoonbills zu sehen waren, war die Ausbeute an diesem Tag relativ mager.
Mit Kuestenvoegeln kenne ich mich kaum aus, aber hier tippe ich auf auf Lesser Yellowlegs.
Der Schnabel macht es ziemlich eindeutig, dass es sich hier um einen American Avocet handelt.
Und wieder einmal ein brauner Raubvogel...Da ich die Federzeichnung keinem der Falken zuordnen kann und er mir auch relativ gross vorkam, nehme ich an dass hier ein junger Weisskopf-Seeadler ueber mir vorbei flog.
Cattle Egrets habe ich mittlerweile auch schon im Balzkleid gesehen, aber es muss mir noch gelingen dieses photographisch festzuhalten.
Und natuerlich gibt es in Florida immer Geier.
Hier nahm der Tag dann seinen nicht ganz optimalen Verlauf. Der eigentliche Plan war weiter nach Norden zu fahren, wo es einige Trails mit Florida Scrub Jays und einen Manateeausguck gab. Aber aus irgendeinem Grund hatte jemand beschlossen dass ein Feiertag optimal ist um ein paar Buesche abzubrennen (was hier regelmaessig getan wird um unkontrollierte Feuer zu vermeiden) und so war mir der Weg dorthin verwehrt.
Also habe ich mich mehr Richtung Heimat begeben und noch an einigen Trails gestoppt. Und auf einem davon rannte mir dann mehr oder weniger ein Guerteltier vor die Beine.
Ich glaube diese sollten eigentlich nachtaktiv sein, und spaeter erzaehlte mir auch jemand dass sie Tollwut uebertragen koennen. Was auch immer es war, es liess sich von mir nicht gross stoeren und stoeberte nur unentwegt im Dickicht herum.
Einige Wochen spaeter ging es noch einmals nach Wellington.
Den Auftakt machte ein Weisskopf-Seeadler.
Caspian Tern und Osprey waren wie immer mit dabei.
Und wieder ein erstes Mal: Weisse Pelikane anstatt der Braunen, die man am Strand immer sieht.
Turkey Vultures sieht man in den Wassergebieten gar nicht so viele.
Vermutlich wieder Northern Harrier.
Und mein bestes Photo von einer Schwalbe oder aehnlichen im Flug.
American Avocets und irgendeine Form Sandpiper nehme ich an.
Forster's Tern im Winterkleid?
Black-Bellied Whistling Ducks versteckten sich zu dutzenden im Gestrick und flogen gemeinsam ab als es ihnen zu ungemuetlich wurde.
Und dieses Mal hat es auch ein Roseate Spoonbill vor die Linse geschafft. An der Qualitaet der Bilder muss noch gearbeitet werden, aber schon mal ein guter Anfang.
Ausserdem stellte sich heraus, dass das Objektiv auch fuer "Makro" Aufnahmen herhalten kann.
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